Filmabend zum 100. Geburtstag von Wolfgang Kieling
Zum 100. Geburtstag von Wolfgang Kieling, der genau heute ist, zeigt die AHA das Fernsehspiel Im Reservat von 1973. Fanny Damascke gibt eine Einführung zum Film, der erstmals im deutschen Fernsehen einen Transvestiten darstellte.
In einem Berliner Sanierungsgebiet soll ein Haus abgerissen werden. Die meisten Bewohner sind bereits ausgezogen. Zurück bleiben die Hausmeisterfamilie und die alte Frau Minkwitz und ihr Untermieter Alfred. Er ist ein homosexueller Transvestit, der auch in einschlägigen Lokalen auftritt, und befürchtet lange suchen zu müssen, bis er einen solchen toleranten Vermieter wie Frau Minkwitz findet. Er hilft ihr bei den täglichen Besorgungen – Sie unterstützt sein »Anderssein« in dem sie ihm ihre alten Kleider gibt. Trotz Räumungsbefehl weigern sich die Alte und der Homo die Wohnung zu verlassen. Das ungleiche Paar verteidigt ihr »Reservat« mit verzweifeltem Trotz gegen die Hausverwaltung. Auch als die aus Hamburg angereiste Tochter ihre Mutter im Sinne der Behörden zum Verlassen der Wohnung drängt und ihr ein Neubaugebiet, wie auch ein Altenheim zeigt, lehnt sie kühl ab.
Der Film hat im Kontext von Gentrifizierung, steigende Mieten und Luxussanierung eine gewisse traurige Aktualität hat – an vielen Stellen in Berlin kämpfen Menschen dafür, in ihren »Reservaten« bleiben zu dürfen.
D 1973, R: Peter Beauvais, D: Wolfgang Kieling, Johanna Hofer, Rosemarie Fendel, Johannes Schaaf, Käte Jaenicke, Berliner Union-Film GmbH und Intertel Television GmbH, 100 Minuten
- Im Reservat bei Wikipedia
- Im Reservat bei IMDB